Auszahlung von Hilfen für Frostschäden stockt: Freistaat lässt Winzerinnen und Winzer hängen

Insgesamt 76 Wein- und Obstbaubetriebe haben nach den Frostschäden des vergangenen Jahres Hilfen beim Freistaat Sachsen beantragt. Doch während beim Obstbau bereits fast 90 Prozent der Hilfen ausgezahlt sind, hat der Weinbau bisher nicht einmal 40 Prozent der beantragten Gelder erhalten. Das zeigt eine Kleine Anfrage des BÜNDNISGRÜNEN-Abgeordneten Valentin Lippmann.

Zu den Ergebnissen seiner Anfrage erklärt Lippmann, weinbaupolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Der Freistaat lässt offenkundig die Winzerinnen und Winzer in Sachsen bei der Bewältigung der Frostschäden hängen. Seit dem verheerenden Frost ist ein Jahr vergangen, aber viele Betroffene warten noch immer auf ihr Geld. Unter dem BÜNDNISGRÜNEN Landwirtschaftsminister Wolfram Günther sind vergangenes Jahr für den Weinbau Hilfsprogramme in Millionenhöhe verhandelt worden. Deren Auszahlung wird nun offensichtlich unter seinem Amtsnachfolger ohne erkennbaren Grund verschleppt. Dabei ist es gerade jetzt entscheidend, dass die Gelder schnell fließen. Denn jetzt können die Winzerinnen und Winzer eben jene Weine nicht verkaufen, die vergangenes Jahr dem Frost zum Opfer gefallen sind.“

„Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch ist in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Hilfszahlungen jetzt schnellstmöglich fließen. Im Obstbau war eine zügige Auszahlung offenbar kein Problem. Der Weinbau in Sachsen hat eine erhebliche Bedeutung für den Freistaat. Er ist wichtiger Wirtschaftszweig, elementarer Bestandteil unserer Kulturlandschaft und auch ein zunehmend relevanter Teil der Außendarstellung des Freistaates. Wir können froh sein, so viele engagierte Winzerinnen und Winzer im Freistaat zu haben. Deshalb muss die Staatsregierung jetzt dafür sorgen, dass die zugesagten Landeshilfen endlich schnell und vollständig fließen. Das gilt insbesondere, da schon die beantragten Hilfszahlungen nur einen Teil des entstandenen finanziellen Schadens durch den verheerenden Frost im April 2024 abbilden.“

Weitere Informationen:

>> Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage des BÜNDNISGRÜNEN-Abgeordneten Valentin Lippmann: „Hilfen Obst- und Weinbau aufgrund von Frostschäden“ (Drs 8/2270)