Zu der heute vom Chef der Staatskanzlei, Oliver Schenk, vorgestellten Ausbildungsoffensive für den Freistaat Sachsen, mit der die Zahl der Ausbildungsstellen in den eigenen Ausbildungsstätten der öffentlichen Verwaltung im Freistaat mehr als verdoppelt wird, erklärt Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Wir erleben hoffentlich gerade eine Kehrtwende in der Personalpolitik des Freistaates. Selten sind Ausbildungsstellen − ohne Rücksicht auf die Kosten − so drastisch angehoben wurden. Das ist eine erste und richtige Antwort auf die hohen Altersabgänge bei den Bediensteten der Landesverwaltung.“
„Leider kommt diese Art der Feuerwehrmaßnahme für das Jahr 2019 viel zu spät. Noch 2017 wurden von den Absolventinnen und Absolventen der Laufbahngruppe 1 und 2 insgesamt 15 nicht übernommen. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf meine Kleine Anfrage im November hervor. In den Jahren zuvor sah es nicht viel besser aus. Die Ausbildung und Förderung guten Personals hat die Staatsregierung in den letzten Jahren komplett ignoriert. Die dadurch entstandene Personallücke muss jetzt mühsam geschlossen werden.“
„Die Staatsregierung kann es nicht bei diesen zaghaften Bemühungen belassen. Wir GRÜNEN fordern bereits seit Jahren die Erarbeitung eines Personalkonzepts und eine Personaloffensive für die gesamte Verwaltung. Das fehlt nach wie vor. So ist neben den Ausbildungsstellen die Einstellung weiteren Personals erforderlich, um die Altersabgänge insbesondere ab 2020 aufzufangen. Dazu habe ich heute vom Chef der Staatskanzlei kein Wort gehört. Ich erneuere unsere Forderung, dass dieses Konzept schnellstmöglich erarbeitet wird und sich wie die geplante Ausbildungsoffensive im Stellenplan des nächsten Doppelhaushalts wiederfindet.“
Antwort des ehemaligen Innenministers Markus Ulbig (CDU) auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Valentin Lippmann (GRÜNE): ‚Nachwuchs in der Sächsischen Verwaltung – Entwicklung seit 2015‘
Hintergrund:
Die GRÜNE-Fraktion hat bereits vor der Verabschiedung des Doppelhaushalts 2017/2018 eine Personaloffensive für den Freistaat Sachsen gefordert und aufgezeigt, wo der höchste Handlungsbedarf besteht. Diese Vorschläge haben jedoch keine Mehrheit im Landtag gefunden.
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