Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus hatte Valentin Lippmann am 27. März 2018 zur Veranstaltung ‚Unter Verdacht – Alltagsrassismus bei der Polizeiarbeit?‘ in die Grüne Ecke eingeladen.
Gezeigt wurde der Dokumentarfilm ‚ID-Without Colors‘ von Riccardo Valsecchi, der sich mit Racial Profiling beschäftigt.
Damit wird jenes Handeln von Polizeibeamten bezeichnet, welches vorrangig auf Stereotypen und äußerlichen Merkmalen basiert. Personen werden beispielsweise anhand von Kriterien wie ethnischer Zugehörigkeit oder nationaler Herkunft als verdächtig eingeschätzt – und nicht anhand von konkreten Verdachtsmomenten.
Die Dokumentation entstand in Zusammenarbeit mit der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt und dem Migrationsrat Berlin-Brandenburg und ist der erste Dokumentarfilm zu Racial Profiling in Deutschland gewesen.
Céline Barry, Beraterin im Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin berichtete in der anschließenden Diskussion, das in die Beratungsstelle vielfach Menschen mit Diskriminierungserfahrungen kommen. Diese erleben sie beispielsweise bei Personenkontrollen an sogenannten ‚Gefährlichen Orten‘. Deshalb unterstützt das ADNB die Berliner Kampagne: Ban! Racial Profiling – Gefährliche Orte abschaffen!
Siebenundsechzig solcher ‚Gefährlichen Orte‘ bestehen in Sachsen. Das ist die Antwort auf eine Kleine Anfrage von Valentin Lippmann.
Die Anzahl solcher Orte hat in den letzten Jahren zugenommen. An diesen Orten darf die Polizei verdachtsunabhängige Personenkontrollen durchführen. Schwerpunkte um Diskriminierungen abzubauen sind nicht die Ausweitung ‚Gefährlicher Orte‘, sondern müssen Maßnahmen wie eine bessere Polizeiausbildung, aber auch die Dokumentation von Polizeikontrollen für die Kontrollierten sein. Die dadurch erreichte Sensibilisierung für das Thema ist ein wichtiger Schritt um Racial Profiling abzubauen.