In Sachsen wird künftig eine Landeszentralstelle für psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) eingerichtet, die in sogenannten Großschadenslagen, bspw. bei Terroranschlägen, Unfällen und schweren Unglücken, die (über-)regionale Vernetzungs- und Koordinierungsfunktion der psychosozialen Notfallversorgung übernimmt. In der Sitzung des Innenausschusses wurde heute einem entsprechenden Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in wesentlichen Punkten zugestimmt.
Dazu erklärt Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion:
„Ich freue mich über diese Entscheidung. Damit wird eine langjährige Forderung sächsischer Notfallseelsorger aufgegriffen und die Koordinierung der schnellen und langfristigen Betreuung von Überlebenden, Angehörigen und anderen Betroffenen von Großschadenslagen entscheidend verbessert. Das ist ein gute Nachricht für die über 300 ehrenamtlichen Notfallseelsorger in Sachsen und diejenigen Akteure, die sich seit Jahren auf verschiedenen Ebenen für eine solche Zentralstelle einsetzen.“
„Bislang wird die psychosoziale Notfallversorgung in Sachsen von rund 380 Ehrenamtlichen und wenigen Hauptamtlichen in Zusammenarbeit mit den unteren Brandschutz-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzbehörden, also den kreisfreien Städten und den Landkreisen, sichergestellt. Allerdings geraten diese bewährten Strukturen gerade bei Ereignissen mit vielen Opfern an ihre Grenzen. Es bedarf daher einer koordinierenden Stelle, die insbesondere die ehrenamtlichen Notfallseelsorger entlastet, die behörden- und organisationsübergreifende Aktivitäten zusammenführt und abstimmt. Diese muss nicht zwingend im Innenministerium angesiedelt werden, sondern kann auch auf bestehende Strukturen aufbauen“, erklärt Lippmann.
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